Portlandzementwerk Wittekind Hugo Miebach Söhne KG
Die Portlandzementwerk Wittekind Hugo Miebach Söhne KG, gegründet 1929 und ansässig in Erwitte, Nordrhein-Westfalen, ist ein mittelständisches Unternehmen der Zementindustrie und befindet sich seit beinahe 100 Jahren im Familienbesitz. Bei der Zementherstellung wird zunächst im Steinbruch Kalkmergel gewonnen, welcher in einem modernen Drehrohrofen zu Zementklinker, der Basis für Zemente und Spezialbindemittel, gebrannt wird. Die Besonderheit dabei ist, dass bei der Klinkerherstellung sowohl brennstoffbedingte als auch unvermeidbare rohstoffbedingte CO₂-Emissionen entstehen. Der Klinker wird zusammen mit Stoffen wie Hüttensand, Flugasche oder Kalkstein zu Zement gemahlen, welcher anschließend mit Wasser und Gesteinskörnung zu Beton vermischt wird.
Engagement zur Dekarbonisierung
Das Zementwerk Wittekind legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit und hat sich ambitionierte Ziele gesetzt, um seinen ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Es wird modernste Technik verwendet, um den Ausstoß von Luftschadstoffen zu mindern. Um auf fossile Brennstoffe zu verzichten, wird vorwiegend abfallstämmiger Brennstoff zur Befeuerung des Ofens eingesetzt – mit kontinuierlich steigendem Anteil.
Insbesondere die Minderung von CO₂-Emissionen ist ein wesentliches Ziel im Zementwerk. Bis 2030 soll der Ausstoß des Treibhausgases um 20 % gegenüber 2016 sinken. Darüber hinaus zählt die Zementindustrie zu den Sektoren, in welchen CO₂-Emissionen unvermeidbar sind, weshalb an verschiedenen Technologien zur CO₂-Abscheidung mit anschließender Nutzung (CCU) oder Speicherung (CCS) geforscht wird.
Rolle im Projekt
Wittekind ist einer der Industriepartner im CARMEN-Projekt, bei welchen die mobile CaL-Anlage zur CO₂-Abscheidung betrieben wird. Die Abgaskonzentration von CO₂ ist mit 20 % relativ hoch, was sich positiv auf die Abscheidung auswirken kann. Weiterhin bestehen Synergien zwischen dem CaL-Verfahren und einem Zementwerk, da die CaL-Anlage Kalk benötigt, welcher ohnehin im Steinbruch des Werks gewonnen wird. Der Kalk wird teilweise als Calciumoxid aus der mobilen Anlage ausgeschleust – ein Rohstoff, der möglicherweise in der Zementherstellung eingesetzt werden kann. Diese positive Wechselwirkung soll im Projekt intensiv beleuchtet werden.
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